Ochs und Esel – Herr Pfarrer Zink zur Advents- und Weihnachtszeit 2022

Ochs und Esel – Herr Pfarrer Zink zur Advents- und Weihnachtszeit 2022

Viele von uns bauen in der Advents- und Weihnachtszeit daheim eine Weihnachtskrippe auf.

Auch wir haben eine.

Die einzelnen Figuren sind kunstvoll aus Holz geschnitzt. Maria und Josef, die Hirten und die Könige stehen um die Krippe mit dem neugeborenen Jesuskind herum, bestaunen es und beten es an.

Hinter oder neben ihnen haben in fast allen Weihnachtskrippen auch einige Tiere ihren Platz gefunden: Ein Ochse und ein Esel stehen hinten im Stall, im Vordergrund lagern die Schafe der Hirten.

Dazu kommen noch die Kamele als Reittiere der drei Weisen aus dem Morgenland.

Die Tiere im Stall, die den kleinen Jesus in seiner Krippe mit ihrem Atem wärmen, bringen uns die Weihnachtsgeschichte auf ganz besondere Weise nahe: Anders als wir haben sie nicht den Verstand, um zu begreifen, was Weihnachten bedeutet.

Aber mit ihrem Instinkt spüren sie, dass das Neugeborene ein ganz besonderes Kind sein muss.

Sie verweisen uns auf unsere Kreatürlichkeit, unseren Instinkt, unser Bauchgefühl, dem wir oft leider viel zu wenig Beachtung schenken.

Darum wünsche ich uns die langen Ohren des Esels im Stall, damit wir aufmerksamer werden für die leisen Töne des Weihnachtsfestes.

Für die Stimmen der Engel und das Weinen und Lachen des Kindes in der Krippe.

Ich wünsche uns die große Zunge des Ochsen, damit wir die große Freude noch besser schmecken und spüren,
weil in Christus der Heiland geboren ist.

Und ich wünsche uns die Einfältigkeit der Schafe und die Ausdauer der Kamele.
Damit wir aufhören, vor Gott wegzulaufen, und stattdessen an der Krippe seines Sohnes stehenbleiben, um das Wunder der Weihnacht zu bestaunen.

In diesem Sinne eine frohe Advents- und Weihnachtszeit!

Ihr Pfarrer Michael Zink